Sprenhttp://www.rtlnord.de/nachrichten/die-sprengel-
besetzung-ein-blick-in-hannovers-wilde-vergangenheit.htmlgel für alle
Ox Fanzine Nr. 134
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Stadtspaziergang-mit-Autorin-Ute-Wieners
Zum Glück gab es Punk
TAZ, 25.8.2012 NO FUTURE Ute Wieners war in den 80ern Punkerin in Hannover. Nun hat sie darüber ein Buch geschrieben
Als Ute anfing, die Sex Pistols zu hören, Springerstiefel zu tragen und ihre Haare mithilfe von Kernseife zu einer wilden Mähne aufzustellen, entdeckte sie an einer Hauswand in Hannover den Ausspruch “Punk ist tot”. Das war im Herbst 1980. Ute war gerade mal 18 Jahre alt und schlecht gelaunt. http://www.taz.de/!564727/
Unrast-Newsletter Oktober 2012, In diesem Jahr (Gegenbuchmasse Frankfurt) besonders beeindruckt hat mich „Zum Glück gab es Punk“ von Ute Wieners – aus dem kleinen Hannoveraner Verlag Arbeitskreis Regionalgeschichte. Ute Wieners ist übrigens auch in Nürnberg auf der Linken Literaturmesse zu sehen und zu hören. Also: Hingehen! http://www.scharf-links.de/45.0.html?&tx_ttnews[pS]=1217541600&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[cat]=46&tx_ttnews[tt_news]=29387&tx_ttnews[backPid]=150&cHash=ae81af27df
www.punkrock-fanzine.de Spätnachts lande ich immer wieder mal auf den komischsten Internetseiten. Neulich zum Beispiel auf der von Karl Nagel, wo ich überrascht war, ’ne ziemlich charismatische Buchbesprechung zu finden. Im daher nun vor mir liegenden Kleinod zeichnet Ex-Punkerin Ute Wieners ihren Werdegang nach – bis zum „endgültig letzten Tag der guten alten Zeit“, dem 27. Februar 1987, dem Tag der Auflösung des HC-Punk-Urgesteins Blut & Eisen. Scharfsinnig, unbeschwert und mit einem genial spröden Humor entwirft die Autorin eine Rückblende, die ohne Enthüllungspathos auskommt und mit angenehmer Lässigkeit statt überzogener Spannung besticht. Zunächst geht es ein ganzes Stück weit durch Wieners’ miserable Kindheit, aber wer selbst so eine hatte und keinen Flashback möchte, kann die ersten 65 Seiten ja getrost überspringen. In 33 Kapiteln berichtet die Autorin von Ausflügen in die besetzten Häuser Berlins und ihre ersten Konzertbesuche. Vor allem aber erfährt man eine Menge über die hannoversche Punk-Szene der 80er Jahre. Zentrale Schauplätze sind das UJZ Korn, die gerade gegründete APPD und Ute Wieners’ eher kurzlebiges, aber wichtiges Zine „Pogogirl“.Dass sie damals auf einige Szene-Konventionen gepfiffen hat, glaubt man gerne und fühlt sich in den Darstellungen hin und wieder an Jan Offs „Happy Endstadium“ erinnert. Bloß, dass die Hauptprotagonistin hier ein bisschen charismatischer und eben keine erfundene Figur ist. Dass Karl Nagel das Buch seiner ehemaligen APPD-Freundin besprochen hat, ist kein Wunder. Und dank Ute Wieners’ frischem Schreibstil kann man sich bildlich vorstellen, wie wohl dessen „Wie-erklär-ich’s-einem-Skinhead-Stimme“ seinerzeit geklungen haben mag. Pflichtbesorgung! Kadda
Rosa Luxenburg Stiftung,Donnerstag, 28. Februar 2013
In kurzen Geschichten geht es unter anderem um eine Rattenzucht, ein Fanzine und den unbedingten Willen Punkerin zu werden – oder wie die Autorin es selbst sagt: »Ich konnte schließlich kein positives Hippie- Mädchen werden«. Ute Wieners schildert autobiographisch in ihrem Buch »Zum Glück gab es Punk…«, aus welchem Leben sie ausbricht und in welches sie mit Punk aufbricht.
Sie erzählt von der Umsetzung antiautoritärer Konzepte in der Schule, die sie am eigenen Leib zu spüren bekommt, vom unerträglichen Leben bei ihrer Mutter und dem SPD-Ortsverein. Die Jahre ihrer Kindheit sind geprägt von Gewalt, Mobbing und einem völligen Unverständnis ihr gegenüber. Sie entscheidet sich für einen eigenen Weg im Durcheinander ihres Lebens, zieht zu Hause aus und wird Punkerin. Wie es nun genau dazu kommt und wie sich ihr Leben daraufhin gestaltet, erzählt sie frei heraus.
Sie schreibt begeistert von ihrem ersten Punkkonzert: »Ungefähr im Takt der Musik tobte man einfach drauf los, hampelte, drängelte, rempelte, warf die Arme und die Beine von sich, sprang senkrecht in die Höhe, stieß sich von seinem Nachbarn ab. (…) Alles war egal! (…) hier war mein Platz. Hier würde ich nie wieder weggehen.«
Ute Wieners unterhält mit ihren Geschichten von Partys, besetzten Häusern, Straßenschlachten. Sie schildert persönliche Eindrücke von ihrer Umgebung, der Punkszene in Hannover und darüber hinaus. Dabei ist sie weder pathetisch noch Mitleid heischend – und genau das macht es so lesenswert. Mit einem großartigen trockenen Humor und viel Ironie berichtet sie von Normalbürgern und Anti-Imps, von anderen Punks und dass sie selbst nicht wie Alice Schwarzer ist. Wer darüber hinaus schon immer wissen wollte, wie es um den Punk so bestellt war, wie die Chaostage entstanden sind oder die APPD (Anarchistische Pogo Partei Deutschland) begründet wurde, sollte das Buch unbedingt lesen.
Ulrike Kumpe
http://termit.kritisches-salzburg.net Zum Glück gab es Punk Posted on November 18, 2012 by admin oder: Warum das mit den Chaostagen ja ganz leicht zu verhindern gewesen wäre
In Hannover gab’s in den 80ern viele Punks. Die waren zwar nicht so cool wie die aus Kreuzberg, Berlin, aber immer noch tausendmal cooler als alle Hippies, Diskos und Spießer_innen und eigentlich überhaupt die ganze Welt. Warum ich darüber so genau Bescheid weiß? Ich hab gerade „Zum Glück gab es Punk“ von Ute Wieners gelesen und die war immerhin dabei!
Das Buch ist aber in Wirklichkeit gar nicht so einfach gestrickt und es verherrlicht schon gar nix. Nach einem tollen Titelbild (by Ute Wieners höchstpersönlich, siehe Illustration) treffen wir auf die gleichen hochnäsigen Leute, die wir aus dem eigenen Leben kennen, die gleichen Doofen, die gleichen Abgestumpften, die gleichen Macker und Arschlöcher wie überall. Da werden erwünschte Muskeln mit dicken Lederjacken kaschiert, fehlendes Selbstbewusstsein in Hass umgewandelt und haufenweise Ängste mit Drogen bekämpft.
Klingt nicht nach Wohlfühllektüre? Mag sein. Aber egal ob traurige oder schöne Momente – Ute Wieners erzählt so spannend und mit einer solchen Selbstironie, dass es trotzdem unmöglich ist, das Buch für länger als zehn Minuten wegzulegen.
Und so mischen sich die allerersten Chaostage und die Gründung der Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands mit den klassischen Sorgen einer jungen Frau – klassische Probleme allerdings, die mal auf unkonventionelle Art und Weise gelöst werden. Du bist anders? Dann finde deinen eigenen Weg und scheiß auf blöde Regeln, die dir nicht gefallen! Dir gehen auch in der ach-so-befreiten Szene die Macker auf die Nerven? Such dir Freundinnen für eine Frauenbande! Wie wär’s mit der Wild-Weiber-Front? Und wer hatte eigentlich noch nie Lust, Kontrolleur_innen aus der Bahn zu werfen?
Ein bisschen stört, dass das Buch nicht gegendert ist. Aber wer sich dadurch nicht in ihrem_seinem Lesefluss stören lässt, dem_der ist es trotzdem wärmstens zu empfehlen.
Die Geschichte einer Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt.
Und falls jetzt noch jemand wissen wollte, wie das mit den Chaostagen war, folgt hier noch ein Ausschnitt aus den Forderungen, dern Umsetzung all die schrecklichen Sachschäden verhindert hätte.
1. Freilassung aller Gefangenen!
2. Die leeren Knäste in die Luft sprengen!
3. Auflösung von Polizei und Bundeswehr!
4. Rücktritt der Bundesregierung / Auflösung des Bundestages!
5. Nutzung der leerstehenden Bundestagsgebäude für Punkkonzerte!
6. Verbot der Arbeit!
7. Auflösung der Schulen!
8. Frei(willig)er Geschlechtsverkehr für alle!
9. Weg mit der Punkerkartei!
Kein Problem, oder?
www.facebook.com/www.LOSTandFOUND.de Puh – habe die gestrige Nacht spontan zum Tag gemacht und binnen neun Stunden “Zum Glück Gab Es Punk” am Stück gelesen. Ute “Pogo Girl” Wieners skizziert in dieser autobiografischen Erzählung ihren Weg aus einer disfunktionalen Familie in Hannover’s Vorstädten hinein ins jugendliche Paralleluniversum pseudo-linksradikalen Punktums der frühen Neunzehnhundertachtziger Jahre, welcher charakterisiert ist von ihrer Hoffnung auf Anerkennung, Gemeinschaft und Zuwendung; das relevante Zeitfenster erstreckt sich in diesem Kontext vom ersten SLIME-Konzert in Hannover (26.12.1980; mit BLITZKRIEG und KLISCHEE im “Vorprogramm”) bis zur Auflösung von Wieners Lieblingsband BLUT & EISEN (27.02.1987) – und den Fixpunkt bilden hierbei quasi die Geschehnisse in und um das Unabhängige Jugendzentrum Kornstraße (UJZ Korn).
Wieners, die anno dazumal in der WUTSTOCK-WG lebte und mit zwei Musikern von KLISCHEE liiert war, plaudert über 320 spannende Seiten mächtig aus der Traumwelt damaliger SID VICIOUS-Clowns, beschreibt humorvoll Polit-Albernheiten und diverse Szene-Widersprüche (Stichwort: Sexismus!) und konstatiert, daß das sogenannte Punk-Movement per se nie homogen war (sehr sehr richtig, denn auch ich feierte am 26.12.1980 meinen “Korn-Einstand” und meine Schnittmenge in puncto Auftreten/Geisteshaltung/Motivation mit den im Buch dargestellten, mir meist gut bekannten Protagonisten lag exakt bei Zero!) und ihre Stories schon von daher radikal subjektiv sind.
“Zum Glück Gab Es Punk” ist kein Musiklexikon in Sachen Hannover-Underground, sondern ein beeindruckend intimer Einblick in die Gedankenwelt einer intelligenten Frau, die sich früh gegen ein Leben im gesellschaftlichen Mainstream entschied und heute – mit inzwischen 50 Lebensjahren! – in einem Bauwagen auf dem besetzten Gelände der ehemaligen SPRENGEL Schokoladenfabrik in Hannover konsequent ihr Zuhause weiß. Ute Wieners steht anerkennenswert für gelebte “Propaganda Der Tat” und von daher allein ist mir ihr tolles Literaturdebüt schon einen ganz ganz dicken Tipp wert; ich selbst freue mich jedenfalls sehr auf ihre anstehende Lesereise und werde diesem Event mit Sicherheit bei der ersten Gelegenheit persönlich beiwohnen.Bernd Granz
OX-Fanzine #104 05/2012 (Okt/Nov) S. 115 Ute Wieners schafft in ihrem Buch etwas, was ich bei vielen Büchern aus der Sparte „Damals“ vermisse: Sie sehnt sich nicht konsequent zurück. Ohne ein „Früher war alles besser“ erzählt sie von den Achtzigern in Hannover, von ihrer Zeit als Punkerin.
Wie der Titel schon vermuten lässt, war es der Punk, der sie „gerettet“ hat. Gerettet aus einer trostlosen Kindheit voller Hänseleien und in einem Familienleben, das es mehr oder minder gar nicht gab. Gerade hier wird klar, dass Ute Wieners ein großes Schreibtalent hat, denn die Kapitel über ihre Kindheit zu lesen tut richtig weh, allein wegen ihres Pragmatismus, mit dem sie das Elend beschreibt. Dann aber wurde sie Punk und fand damit einen Ort, an dem sie sich endlich zugehörig fühlte – zumindest vorerst.
In vielen zum Teil recht sprunghaften Kapiteln und Episoden schildert
Ute Wieners die Szene, erzählt von den Chaostagen in Hannover, von den Hausbesetzungen in Berlin und der Gründung der APPD. Diesen Teil zu lesen macht Spaß, weil Wieners einen guten Blick fürs Detail und die Eigenheiten der vielen Menschen hat, denen sie begegnet ist.
Auch die Zustände in der Szene deckt sie auf; nicht gerade zimperlich rechnet sie mit dem Macho-Gehabe der Punks ab und auch das System um sie herum, in dem eine geschiedene Frau wie ihre Mutter Schwierigkeiten hatte zurechtzukommen, bekommt sein Fett weg. „Zum Glück gab es Punk“ ist lesenswert, weil Wieners ohne Beweihräucherung schreibt und auch mit ihrer eigenen Einstellung und ihrem Verhalten reflektiert und kritisch umgeht. Die Frage, was Punk überhaupt bedeutet, kommt immer wieder auf und es zeigt sich, dass dies in den Achtzigern nicht einfacher zu beantworten war als heute. Julia Brummert
Eine radikal subjektive Geschichte des Punk aus weiblicher Sicht und gleichzeitig auch ein Stück neuere Geschichte Hannovers” Stadtkind, Internetausgabe 6.7.2012
Karl Nagel, Juli 2012 ““Bin immer noch ganz hin und weg von dem tollen Buch, das ich gerade gelesen habe. Es heißt “Zum Glück gab es Punk”, geschrieben von Ute Wieners, und meine Absicht, mich dem Buch jeweils eine Weile vor dem Einschlafen zu widmen, endete ausnahmslos damit, dass ich danach ein paar Stunden die Augen überhaupt nicht zubekommen konnte.” Die gesamte Rezension von Karl Nagel ist nachzulesen unter: http://www.karlnagel.de/wp/ute-wieners-zum-gluck-gab-es-punk/
Langeleine.de, 6.7.2012 “Wieners Sicht der Dinge ist persönlich, radikal und subjektiv, doch insbesondere deswegen erhellend, weil die Autorin sich nicht davor scheut, auch die unschönen Seiten der Punk-Bewegung aufzuzeigen. Freiheit hat nicht nur ihren Preis, sie bedeutet auch harte Arbeit und wahre Überzeugung.“
Badische Zeitung, 01.Nov.2013 Verweigerung, so konsequent wie sinnlos
OFFENBURG. Ab 1976 wurde Punk durch Bands wie Sex Pistols und Clash populär, zunächst in England, dann in Deutschland. Wie auch HipHop oder die Hippie-Bewegung war und ist Punk nicht nur ein Musikstil, sondern eine Haltung der Gesellschaft gegenüber. Beim Punk geht/ging es um eine Haltung der Verweigerung, gegenüber Normen, Erwartungen, mitunter auch gegenüber sich selbst. Dass im und durch Punk auch etliche Offenburger Identität und Lebensgefühl fanden, zeigte eine Lesung mit der Ex-Punkette Ute Wieners am Donnerstag im „Alarmraum“ in der Lise-Meitner-Straße.
Der Offenburger „Alarm e.V“, der die Lesung organisierte, hat seine Wurzeln im Punk und setzt sich mit Themen wie Rassismus, Neokapitalismus oder auch vegane Ernährung auseinander. „Zum Glück gab es Punk“ heißt das Buch der heute 50-jährigen Autorin – und es ist jedem zu empfehlen, der etwas über wissen will über Punk und Punks.
Wieners erzählt aus eigenem Erleben, wie Punk ihr in einem Gefühl der völligen Frustration eine Heimat gab. Zugleich erzählt sie mit kritischem Blick, mit Ironie und Selbstironie: „Es war ein wunderbares Gefühl, dagegen zu sein. Worum es ging, erfuhr ich oft erst, wenn ich auf der Demo war.“ Oder der Blick des Punk-Kollektivs auf die Welt: „Unsere Feinde: Nazi-Bullen, Nazi-Kaufhausdetektive, Nazi-Fahrkartenkontrolleure, Nazi-Türken, Nazi-Skins.“ Das fasst das Lebensgefühl zusammen – und zugleich seine Schräglage. Im Austausch zwischen Punkerinnen über schrille Haarfärbemittel entlarvt sie das Spießige und Kaffeekränzchenartige. Auch das Machotum enthüllt sich, mit Mackern und Obermackern, und je angesehener der Macker, desto angesehener seine Braut. Zugleich verdeutlicht Ute Wieners, wie sehr das gemeinsame Gefühl, Bürgerschreck, Totalverweigerer und „Punk“ zu sein, Zusammenhalt schuf.
Sie beschreibt auch, dass dieses totale Verweigern weit genug gehen konnte, um sich selbst wegzuwerfen, am Beispiel von Jannis. Der bevorzugt als Droge eine Mischung aus Schlaftabletten und Bier, ist ständig halb besinnungslos und sabbernd. Wenn er es schafft, auf den Beinen zu sein, tritt er Passanten in den Hintern. Wegen seines Tablettenkonsums ist er ständiger Gast in der Notaufnahme, bekommt den Magen ausgepumpt. Seine Eltern sind privat versichert, und so kriegt Jannis jedes Mal eine Rechnung von 60 Mark. Mit 19 ist er tot, Überdosis. Das schockiert, weil die Verweigerung so konsequent wie sinnlos erscheint.
Die Diskussion nach der Lesung bestätigte, dass viele Zuhörer die Erfahrungen von Ute Wieners teilen – und auch ihren Weg. Der führte zwar raus aus der Punk-Szene, aber nicht raus aus einer kritisch-wachen Haltung. Robert Ullmann